Um als Medizinische Universität Wien unsere Verantwortung für die Gesundheit der Österreicherinnen und Österreicher im Zusammenhang mit der aktuellen Diskussion rund um das Nichtraucherschutzgesetz auch öffentlich zu unterstreichen, finden Sie hier Fakten und Informationen unserer Expert:innen aus medizinisch-wissenschaftlicher Sicht, die einerseits generell erläutern, warum Rauchen gesundheitsschädlich ist und andererseits, warum daher der Schutz der Nichtraucher:innen unbedingt notwendig ist.
Hier finden Sie viele wissenschaftlich-medizinische Fakten und zahlreiche Statements von MedUni-Wien-Expert:innen zum Thema Rauchstopp generell und warum ein Schutz für Nichtraucher:innen in Österreich unabdingbar ist.
MedUni Wien-Ärzt:innen zum Thema
Prof. Michael Kunze im Talk mit NJOY 91.3: „20 Euro für eine Schachtel Zigaretten“
Die Politik wüsste es oft besser. Etwa, wenn es ums Nichtrauchen geht. „Kostet eine Schachtel Zigaretten in Österreich 20 Euro, dann würden viel weniger Menschen in Österreich rauchen“, sagt Sozialmediziner Michael Kunze.
News und Fakten zum Thema
(Wien, 30-05-2017) Rund 11.000 ÖsterreicherInnen sterben jährlich an den Folgen des Rauchens, etwa 1.000 davon an den Folgen des Passivkonsums. „Schon wer eine bis vier Zigaretten pro Tag raucht, verdreifacht sein Risiko für Herzinfarkt bzw. Lungenkrebs“, sagt Manfred Neuberger, emeritierter Ordinarius für Umwelthygiene und Präventivmedizin und Rauch-Experte der MedUni Wien anlässlich des Welt-Nichtrauchertags am kommenden Mittwoch (31. Mai). Daher sei es besonders wichtig, vor allem Jugendlichen den Zugang zu Zigaretten zu erschweren. „Der Jugendschutz in Österreich muss verbessert werden“, fordert Neuberger. Denn das Einstiegsalter sinkt immer weiter: schon jede/r zehnte Zwölfjährige in Österreich hat bereits einmal geraucht.
(Wien, 29-05-2017) Vor 30 Jahren hatte der Sozialmediziner Michael Kunze in einer Studie zur Preispolitik bei Tabakkonsum festgestellt, dass Preiserhöhungen von nur 1 Prozent, den Konsum um 0,5 Prozent senken. Unter der Leitung des MedUni Wien-Rauch-Experten hat nun der Diplomand Richard Felsinger eine Analyse der Preispolitik für die Jahre 1997 bis 2015 fertiggestellt. Das Ergebnis wurde nun zum Welt-Nichtrauchertag am 31. Mai veröffentlicht: Heute sinkt der Konsum bei einer Preiserhöhung von Tabak um 1 Prozent sogar um 0,69 Prozent.
(Wien, 29-05-2017) Am 31. Mai ist Weltnichtrauchertag. Laut WHO wird die Anzahl der jährlich durch Tabakkonsum verursachten Todesfälle weltweit von bisher 6 Millionen Personen bis 2030 auf 8 Millionen zunehmen. Für stark nikotinabhängige RaucherInnen ist eine Entwöhnung aber ohne intensive Therapie nicht möglich. Die Abteilung für Sozial- und Präventivmedizin am Zentrum für Public Health begleitet die seit bereits 20 Jahren erfolgreiche stationäre Rauchertherapie – etwa 40 Prozent der betreuten stark nikotinabhängigen RaucherInnen gelingt damit die nachhaltige Rauchentwöhnung.
(Wien, 24-03-2017) Die Weltgesundheitsorganisation WHO beziffert die weltweiten Todesfälle durch Passivrauchen pro Jahr auf 600.000, allein in Österreich sterben zwei bis drei Personen täglich als Folge des Passivrauchens. ForscherInnen der MedUni Wien und vom Messerli Forschungsinstitut haben nun in einer aktuellen Studie in „Scientific Reports“ die organische Verbindung Acrolein (Acrylaldehyd) als eine der Hauptursachen für das Versagen der Immunabwehr gegen Tumoren durch Passivrauchen erstmals identifiziert.
(Wien, 04-11-2016) Männer entwickeln häufiger Darmkrebs oder seine Vorstufen als Frauen. Eine neue Studie der MedUni Wien zeigt, dass die bekannten Risikofaktoren diesen geschlechtsspezifischen Unterschied nicht erklären. Das ForscherInnen-Team rund um Monika Ferlitsch konnte allerdings bestätigen, dass Rauchen das Risiko, Vorstufen von Darmkrebs zu entwickeln, signifikant steigert und belegen, dass dieses Verhalten Frauen stärker gefährdet als Männer. Die Ergebnisse unterstreichen auch, wie wichtig die Darmspiegelung als Vorsorgemaßnahme ist.
(Wien, 30-05-2016) Jährlich sterben laut Expertenschätzungen zwischen 11.000 und 14.000 ÖsterreicherInnen an den Folgen des Rauchens. Rund 700.000 Menschen in Österreich sind hochgradig tabakabhängig. Mit fünf Schritten ließe sich der Zigarettenkonsum relativ einfach eindämmen. Das betonen Experten der MedUni Wien anlässlich des internationalen Welt-Nichtrauchertags am 31. Mai 2016. Ihre Forderungen und Vorschläge reichen von der Preisanhebung für Zigaretten über die stärkere Bekämpfung des Schmuggels bis hin zum Ausbau der Therapieangebote.
(Wien 22-06-2015) Rauchen ist bekannt als Risikofaktor für die Entstehung zahlreicher Tumore. Was den Zusammenhang von Rauchen und Prostatakarzinom betrifft, zeigten bisherige Studien jedoch widersprüchliche Resultate. Eine internationale Studie unter der Leitung von MedUni Wien und Universitätsspital Basel belegt nun erstmals einen deutlichen Zusammenhang.
Wien (18-09-2014) Rauchen schädigt Herz und Lunge. Das ist bekannt. Dass es auch eine Reihe urologischer Erkrankungen begünstigt - von verminderter Fertilität über Impotenzprobleme bis zum Blasenkarzinom - ist offenbar nur einer Minderheit der Menschen bewusst. Im Rahmen einer Kampagne sollen nun die österreichischen Urologen gezielt rauchende Patienten auf ihre Sucht ansprechen und bei der Entwöhnung unterstützen.
(Wien, 29-01-2014) Dass Rauchen die Hauptursache für Blasenkrebs ist, ist schon länger bekannt. Neue Studien, die unter der Leitung von Shahrokh Shariat, dem neuen Leiter der Universitätsklinik für Urologie der MedUni Wien im AKH Wien, entstanden sind, belegen, dass sich selbst durch einen Rauchstopp nach der Diagnose die Überlebenschancen und die Lebensqualität der Betroffenen entscheidend verbessern.
(Wien 29-05-2013) Tabakabhängigkeit und starkes Rauchen sind eine ernstzunehmende Krankheit, die auch als solche anerkannt und behandelt werden muss. Das betont Michael Kunze vom Institut für Sozialmedizin der MedUni Wien anlässlich des Welt-Nichtrauchertags am Freitag, 31. Mai 2013. 30 Prozent der rund 2,3 Millionen RaucherInnen in Österreich gelten als hochgradig Tabak-abhängig und sollten sich daher professionell behandeln lassen.