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2017 März - Georg Goliasch

Ass.Prof. Priv.Doz. Dr. Georg Goliasch, PhD

Georg Goliasch
Ass.Prof. Priv.Doz. Dr. Georg Goliasch, PhD

MedUni Wien RESEARCHER OF THE MONTH, März 2017

Die Jury „Researcher of the Month” verleiht die Auszeichnung für diesen Monat Herrn Dr. Georg Goliasch aus Anlass der im Top-Journal „Critical Care Medicine“ (IF 7.44) erschienenen Arbeit “Urinary output predicts survival in patients undergoing extracorporeal membrane oxygenation following cardiovascular surgery” [1]. Diese Arbeit legte den Grundstein zur Bildung einer interdisziplinären Arbeitsgruppe zur Erforschung des Risikoprofils von Patienten mit kurzfristiger Herzkreislaufunterstützung in Zusammenarbeit mit der Klinischen Abteilung für Herzchirurgie (Prof. Dr. D. Wiedemann) und der Klinischen Abteilung für Herz-, Thorax-, Gefäßchirurgische Anästhesie und Intensivmedizin (Prof. Dr. B. Steinlechner).

Bei Patienten, bei denen nach einer Herz-Operation eine maschinelle Kreislaufunterstützung mittels ECMO-Therapie (Extracorporale Membranoxygenierung) aufgrund einer instabilen Herz-Kreislauf-Situation eingesetzt wird, scheint 24-Stunden Harnmenge ein idealer Marker für die Risikostratifizierung zu sein, der kostengünstig, zeiteffizient und einfach zu messen ist.

Marker für die Überlebensprognose bei ECMO-Therapie identifiziert

Die ECMO Therapie hilft, ein geschwächtes Herz vorübergehend in seiner Pumpfunktion zu unterstützen und das Blut außerhalb des Körpers mit Sauerstoff anzureichern und damit eine bessere Organdurchblutung zu erreichen. Obwohl diese invasive und kostenintensive Therapieform sich über die letzten Jahre zunehmend etabliert hat, ist das Überleben dieser Patienten nach wie vor schlecht und eine Risikoabschätzung schwierig. Zu diesem Zwecke wurden 205 Patienten, die im AKH Wien am Herzen oder an herznahen Gefäßen operiert wurden und eine ECMO-Therapie erhielten, in die Studie eingeschlossen. Die vorliegenden Daten zeigten, dass die 24-Stunden-Harnmenge nach ECMO-Implantation ein starker und von anderen Faktoren unabhängiger Prädiktor sowohl für das 30-Tages- als auch für das Langzeitüberleben in diesem Patientenkollektiv ist.

Weiters gelang es den Vorhersagewert von in der Intensivmedizin bereits etablierten Risikoscores, zum Beispiel des SAPS-3 oder SOFA scores, durch den Einschluss der 24-Stunden-Harnmenge deutlich zu verbessern. Da die Harnmenge standardmäßig auf der Intensivstation kontinuierlich gemessen und überwacht wird, bietet die Analyse der Harnmenge eine einfache Methode zur Risikoabschätzung in diesen höchst vulnerablen Patienten.

Wissenschaftliches Umfeld

Die wissenschaftliche Karriere begann im Jahr 2009 im Echokardiographielabor der Universitätsklinik für Innere Medizin II unter Leitung von Prof. Thomas Binder. Während seiner weiteren wissenschaftlichen Karriere baute er mehrfache internationale Kooperationen auf, unter anderem mit Prof. J. Narula und Prof. P. Sengupta am Mount Sinai Hospital in New York [2] und mit Prof. Winfried März, dem Leiter der Ludwigshafen Risk and Cardiovascular Health study [3, 4]. Auch innerhalb der MedUni Wien und der eigenen Abteilung hat er ein dichtes Netzwerk an Kollaborationen insbesondere mit Prof. Diana Bonderman [5], Prof. Matthias Hoke [6], Prof. Alexander Niessner [3, 4, 7], Prof. Walter Speidl [8] sowie der Klinischen Abteilung für Herzchirurgie (Prof. Dominik Wiedemann) und der Klinischen Abteilung für Herz-, Thorax-, Gefäßchirurgische Anästhesie und Intensivmedizin (Prof. Barbara Steinlechner). Schwerpunkte seiner Forschung sind dabei neben dem klinischen Verlauf von ECMO Patienten in enger Kooperation mit Prof. Klaus Distelmaier, PhD [1, 9, 10] und den strukturellen Herzerkrankungen auch die Vorhersage kardiovaskulärer Ereignisse mittels klinischer Variablen und Biomarker. Zu diesem Thema hat er zwei europäische Patente eingereicht.

Zur Person

Dr. Goliasch wurde 1985 in St. Pölten geboren. Er absolvierte sein Medizinstudium an der MedUni Wien und beendete anschließend das PhD Studium im Programm „Vascular Biology“. Seit 2010 ist Dr. Goliasch an der Universitätsklinik für Innere Medizin II, Abteilung für Kardiologie klinisch tätig. Im Jahr 2012 absolvierte er einen Forschungsaufenthalt am Mount Sinai Hospital New York mit Unterstützung eines FWF Schrödinger Stipendiums. Im Oktober 2013 erfolgte die Habilitation für Innere Medizin zum Thema „Risk Factors and Risk Prediction in Coronary Artery Disease”.

Ausgewählte Literatur

  • [1] Distelmaier K, Roth C, Schrutka L, Binder C, Schreiber C, Hoffelner F, Heinz G, Lang IM, Maurer G, Koinig H, Steinlechner B, Niessner A, Goliasch G. Urinary output predicts survival in patients undergoing extracorporeal membrane oxygenation following cardiovascular surgery. Crit Care Med. 2016 Mar 11;20:57.
  • [2] Goliasch G, Goscinska-Bis K, Caracciolo G, Nakabo A, Smolka G, Pedrizzetti G, Narula J, Sengupta PP. CRT improves LV filling dynamics: Insights from echocardiographic particle imaging velocimetry. JACC Cardiovasc Imaging. 2013 Jun;6(6):704-13.
  • [3] Goliasch G, Kleber M, Richter B, Plischke M, Hoke M, Haschemi A, Marculescu R, Endler G, Grammer T, Pilz S, Tomaschitz A, Silbernagel G, Maurer G, Wagner O, Huber K, Mannhalter C, Niessner A. Routinely available biomarkers improve prediction of long-term mortality in stable coronary artery disease: the Vienna and Ludwigshafen Coronary Artery Disease (VILCAD) risk score. Eur Heart J. 2012 Sep;33(18):2282-9
  • [4] Kleber ME*, Goliasch G*, Grammer TB, Pilz S, Tomaschitz A, Silbernagel G, Maurer G, März W, Niessner A. Evolving biomarkers improve prediction of long-term mortality in patients with stable CAD – the BIO-VILCAD score. J Intern Med 2014 Aug;276(2):184-94.*equally contributed
  • [5] Goliasch G, Pavo N, Zotter-Tufaro C, Kammerlander A, Duca F, Mascherbauer J, Bonderman D. Soluble neprilysin does not correlate with outcome in heart failure with preserved ejection fraction. Eur J Heart Fail. 2016 Jan;18(1):89-93.
  • [6] Hoke M, Wagner O, Exner M, Koppensteiner R, Schillinger M, Minar E, Mlekusch W, Goliasch G. The impact of cellular adhesion molecules on mortality in patients with stable atherosclerosis. Thromb Haemost. 2015 May 21;114(3)
  • [7] Goliasch G, Haschemi A, Marculescu R, Endler G, Maurer G, Wagner O, Huber K, Mannhalter C, Niessner A. Butyrylcholinesterase activity predicts long-term survival in patients with coronary artery disease. Clin Chem. 2012 Jun;58(6):1055-8
  • [8] Goliasch G, Wiesbauer F, Katsaros KM, Kastl SP, Blessberger H, Maurer G, Schillinger M, Huber K, Wojta J, Speidl WS. Premature myocardial infarction is associated with low serum levels of Wnt-1. Atherosclerosis. 2012 May;222(1):251-6
  • [9] Distelmaier K, Niessner A, Haider D, Lang IM, Heinz G, Maurer G, Koinig H, Steinlechner B, Goliasch G. Long-term mortality in patients with chronic obstructive pulmonary disease following extracorporeal membrane oxygenation for cardiac assist after cardiovascular surgery. Intensive Care Med. 2013 Aug;39(8):1444-51
  • [10] Distelmaier K, Winter MP, Rützler K, Heinz G, Lang IM, Maurer G, Koinig H, Steinlechner B, Niessner A, Goliasch G.  Serum butyrylcholinesterase predicts survival following extracorporeal membrane oxygenation after cardiovascular surgery. Crit Care. 2014 Jan 30;18(1):R24

Ass.Prof. Priv.Doz. Dr. Georg Goliasch, PhD

Medizinische Universität Wien
Universitätsklinik für Innere Medizin II
Klinische Abteilung für Kardiologie
Währinger Gürtel 18-20
1090 Wien

georg.goliasch@meduniwien.ac.at