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2018 Mai - Katharina Goeral

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Dr.in Katharina Göral

MedUni Wien RESEARCHER OF THE MONTH Mai 2018

Die Jury „Researcher of the Month” verleiht die Auszeichnung für diesen Monat Frau Dr.in Katharina Goeral (Göral) aus Anlass der im Top-Journal „Neonatology“ (IF 2.598) erschienenen Arbeit „Prediction of Outcome in Neonates with Hypoxic-Ischemic Encephalo-pathy II: Role of Amplitude-Integrated Electroencephalography and Cerebral Oxygen Saturation Measured by Near-Infrared Spectroscopy“.3 Die Studie entstand im Rahmen des PhD-Studiums von Dr.in Goeral an der Univ. Klinik für Kinder- und Jugendheilkunde, Abteilung für Neonatologie, pädiatrische Intensivmedizin und Neuropädiatrie (Leitung: Univ.-Prof.in Dr.in Angelika Berger, MBA) in der Arbeitsgruppe von Assoc.Prof.in Dr.in Monika Resch in Zusammenarbeit mit der Arbeitsgruppe von Univ.-Prof. Dr. Berndt Urlesberger (Leiter der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendheilkunde der Medizinischen Universität Graz) und Assoc.Prof. Priv.-Doz. Dr. Gregor Kasparian von der Univ. Klinik für Radiologie und Nuklearmedizin, Abteilung für Neuroradiologie und muskuloskeletale Radiologie (Leitung: Univ.-Prof.in Dr.in Daniela Prayer).

Prognosevorhersage bei hypoxisch ischämischer Encephalopathie mit Hilfe von Neurophysiologie

Hintergrund: Hypoxisch-ischämische Enzephalopathie (HIE) ist eine der Hauptursachen für neonatale Mortalität und Morbidität. Dennoch existieren nur wenige Daten über die kombinierte/gemeinsame Anwendung/ Verwendung von amplitudenintegrierter Elektroenzephalographie (aEEG) und Nahinfrarotspektroskopie (NIRS) in der Vorhersage von Outcome bei gekühlten Neugeborenen mit HIE [1, 2]. HIE Grad II oder moderate Enzephalopathie ist die variabelste und daher schwierigste Kategorie in Bezug auf die Prognosevorhersage, und es existiert bisher keine Studie, die sich selektiv auf diese Unterform konzentriert.

Ziel: Unser Ziel war es, Veränderungen in der kontinuierlichen aEEG und NIRS Überwachung während der ersten 102h (bestehend aus Hypothermie und Aufwärmphase) zu beobachteten, den Vorhersagewert in Bezug auf Pathologien in der Magnetresonanz-tomographie zu untersuchen und die beste prädiktive Kombination einzelner aEEG- und NIRS-Parameter zu evaluieren.

Methodik: An der Medizinischen Universität Wien wurden 32 gekühlte Neugeborene mit HIE II prospektiv eingeschlossen. aEEG und NIRS in den ersten 102 Lebensstunden wurden hinsichtlich ihrer Vorhersagekraft in Bezug auf Pathologien in der Magnetresonanz-tomographie untersucht. Die Magnetresonanztomographie wurde ausgewählt, da diese mit der neurologischen Entwicklung im Alter von 12-24 Monaten korreliert [3]. Der gesamte Messzeitraum wurde in 6h Epochen unterteilt. Basierend auf den MRTs wurden die Patienten in zwei Zielgruppen unterteilt und die prädiktiven Werte verschiedener aEEG Parameter, der regionalen zerebralen Sauerstoffsättigung (rScO2) und der zusätzliche Wert der Kombination beider Methoden untersucht. Receiver Operating Curves (ROCs) sowie Area Under the Curve (AUC) Werte wurden berechnet und Cut-Off-Punkte festgelegt.

Ergebnisse: In allen Epochen war die kombinierte Verwendung von aEEG und NIRS der Anwendung einzelner aEEG und NIRS Parameter überlegen. Die höchsten AUC Werte wurden 18-60h nach Hypothermiebeginn für den aEEG Summationsscore (0,72-0,84) und für den Kombinationsscore von aEEG und NIRS (0,79-0,85) beobachtet. Die Sensitivität war 42-60h nach Hypothermiebeginn zwischen diesen beiden Scores mit 87,5-90,0% vergleichbar, die zusätzliche Verwendung von NIRS führte jedoch zu einer Erhöhung der Spezifität von 52,4-59,1% auf 72,7-90,5%.

Schlussfolgerung: Bei gekühlten Neugeborenen mit HIE II sind sowohl aEEG als auch NIRS wichtige Prädiktoren in Bezug auf Pathologien in der Magnetresonanztomographie. Die Kombination beider Methoden verbessert die Vorhersagekraft, welche zwischen 18-60h am höchsten ist. Basierend auf unseren Daten empfehlen wir die kombinierte Anwendung von aEEG und NIRS bei gekühlten Neugeborenen mit HIE II.

Wissenschaftliches Umfeld

Dr.in Katharina Göral begann ihre wissenschaftliche Tätigkeit an der Univ. Klinik für Kinder- und Jugendheilkunde bereits im 3. Jahr des Medizinstudiums in der Arbeitsgruppe (neonatalen Infektiologie) von Dr.in Angelika Berger. Später wechselte sie in die Arbeitsgruppe (neonatalen Neurologie) von Dr.in Monika Resch und Dr.in Katrin Klebermass-Schrehof.

Noch vor Absolvierung des Medizinstudiums absolvierte Dr.in Göral einen 1-jährigen Auslandsaufenthalt in der Arbeitsgruppe von Ali Fatemi, MD und Michael Johnston am Hugo W. Moser Research Institute der Johns Hopkins University, Baltimore, MD, USA. In dieser Zeit arbeitete Dr.in Göral v.a. an der Entwicklung eines neonatalen Mausmodels mit Intraventrikulärer Hämorrhagie. Außerdem, an anderen neonatalen Modellen in Hinblick auf Hypoxisch-Ischämische Enzephalopathie und Periventrikuläre Leukomalazie.

Nach der Rückkehr nach Wien begann Dr.in Katharina Goeral ihre Facharztausbildung an der Univ. Klinik für Kinder- und Jugendheilkunde, Abteilung für Neonatologie, pädiatrische Intensivmedizin und Neuropädiatrie und war weiterhin im Rahmen ihres PhD-Studiums in der Arbeitsgruppe von Dr.in Resch tätig.

Einer ihrer Forschungsschwerpunkte umfasst die Prognosevorhersage bei Intra-ventrikulärer Hämorrhagie [basierend auf Biomarkern im Blut, Harn und Liquor, Magnetresonanztomographie, sowie auf neurophysiologischen Methoden (amplituden-integrierte Elektroenzephalographie (aEEG), Nahinfrarotspektroskopie (NIRS), visuell evozierte Potentiale)]. Weiters beschäftigt sich Dr.in Goeral mit der Untersuchung des optimalen Therapiezeitpunktes bei Kindern mit Posthämorrhagischem Hydrozephalus, der Prognosevorhersage bei Hypoxisch-ischämischer Enzephalopathie [basierend auf neurophysiologischen Methoden (aEEG und NIRS), Magnetresonanztomographie, sowie speziellen Ultraschallsequenzen (Superb Microvascular Imaging)] und der Untersuchung von Zusammenhängen zwischen dem neonatalen Mikrobiom, der Immunität und Gehirnentwicklung bei extrem unreifen Frühgeborenen.

Dr.in Katharina Göral hat im Laufe ihrer Forschungstätigkeit Stipendien der Medizinischen Universität Wien, eine Forschungsförderung des Jubiläumsfonds der Österreichischen Nationalbank erhalten und wurde auf dem „1st Congress of joint European Neonatal Societies“ mit einem ESPR scholarship für eines der besten Abstracts ausgezeichnet.

Zur Person

Dr.in Katharina Göral wurde am 27.12.1987 in Bielsko-Biala, Polen geboren. Sie studierte von 2006 bis 2013 Humanmedizin an der Medizinischen Universität Wien mit kurzen Auslandsstudienaufenthalten in Fortaleza (Brasilien), Kapstadt (Südafrika), und dem Great Ormond Street Hospital, London (UK).

Seit 2013 war Dr.in Göral in das PhD-Programm Clinical Neurosciences inskribiert. Gleichzeitig begann Dr.in Göral als Assistenzärztin an der Univ. Klinik für Kinder- und Jugendheilkunde, wo sie sich zurzeit in Ausbildung zum Facharzt befindet. Neben ihrer Forschungstätigkeit beteiligt sich Dr.in Göral auch an der Lehre im Rahmen des Humanmedizinstudiums und betreut mehrere Diplomarbeiten an der MedUni Wien und eine Dissertation im Ausland.

Ausgewählte Literatur

Buchkapitel:

Goeral K, Johnston MV, Fatemi A. Chapter „Neonatal brain injuries“ in Neurobioloy of Disease 2. Johnston MV, Adams H, Fatemi A. Oxford University Press. ISBN: 9780199937837.

Publikationen:

Eingereichte Publikationen

Goeral K, Kasprian G, Hüning BM, Waldhoer T, Fuiko R, Wagner M, Prayer D, Felderhoff-Müser U, Berger A, Olischar M, Klebermass-Schrehof K. Novel MRI Score to Predict Outcome in Preterm Neonates with Intraventricular Hemorrhage.

Goeral K, Hojreh A, Kasprian G, Klebermass-Schrehof K, Weber M, Mitter C, Prayer D, Brugger PC, Vergesslich Rothschild K, Patsch J. Superb microvascular imaging of the neonatal brain: feasibility, reproducibility, and normal imaging features.

Angenommene Publikationen

  1. Wagner M, Olischar M, O'Reilly M, Goeral K, Berger A, Cheung PY, Schmölzer GM. Review of Routes to Administer Medication During Prolonged Neonatal Resuscitation. Pediatr Crit Care Med. 2018 Feb 5. DOI:10.1097/PCC.0000000000001493.
  2. Rittenschober-Böhm J, Waldhoer T, Schulz SM, Stihsen B, Pimpel B, Goeral K, Hafner E, Sliutz G, Kasper DC, Witt A, Berger A. First Trimester Vaginal Ureaplasma Biovar Colonization and Preterm Birth: Results of a Prospective Multicenter Study. Neonatology. 2017 Sep 22;113(1):1-6. DOI:10.1159/000480065.
  3. Goeral K, Urlesberger B, Giordano V, Kasprian G, Wagner M, Schmidt L, Berger A, Klebermass-Schrehof K, Olischar M. Prediction of Outcome in Neonates with Hypoxic-Ischemic Encephalopathy II: Role of Amplitude-Integrated Electroencephalography and Cerebral Oxygen Saturation Measured by Near-Infrared Spectroscopy. Neonatology. 2017 March 8. . DOI:10.1159/000468976.
  4. Klebermass-Schrehof K, Aumüller S, Goeral K, Vergesslich-Rothschild K, Fuiko R, Brandstetter S, Berger A, Jilma B, Haiden N. Biometry of the corpus callosum assessed by 3D-ultrasound and its correlation to neurodevelopmental outcome in very low birth weight infants. J Perinatol. 2016 Dec 15. DOI:10.1038/jp.2016.231.
  5. Wagner M, Mileder LP, Goeral K, Klebermass-Schrehof K, Cardona FS, Berger A, Schmölzer G, Olischar M. Student peer teaching in paediatric simulation training is a feasible low-cost alternative for education. Acta Paediatrica: Nurturing the Child. 2017 Jun; 106(6):995-1000. DOI:10.1111/apa.13792.
  6. Breu M, Zhang J, Porambo M, Pletnikov M, Goeral K, Kakara M, Johnston M, Fatemi A. Diffusion Tensor Imaging Abnormalities in Cerebral White Matter Correlate with Sex-Dependent Neurobehavioral Deficits in Adult Mice with Neonatal Ischemia. Dev Neurosci. 2016;38(2):83-95. DOI:10.1159/000442943.
  7. Falahati S, Breu M, Waickman AT, Phillips AW, Arauz EJ, Snyder S, Porambo M, Goeral K, Comi AM, Wilson MA, Johnston MV, Fatemi A. Ischemia-induced neuroinflammation is associated with disrupted development of oligodendrocyte progenitors in a model of periventricular leukomalacia. Dev Neurosci. 2013;35(2-3):182-96. DOI:10.1159/000346682.

Dr.in Katharina Goeral

Medizinische Universität Wien
Universitätsklinik für Kinder- und Jugendheilkunde
Abteilung für Neonatologie, pädiatrische Intensivmedizin und Neuropädiatrie
1090 Wien, Währinger Gürtel 18-20

T: +43 (0)1 40400-29300
katharina.goeral@meduniwien.ac.at