Die Infrastruktur an der MedUni Wien ermöglicht es Forscher:innen aus allen Gebieten, ihre Forschungsideen und -vorhaben mit den nötigen Geräten und hochspezialisierten Technologien durchzuführen.
Diese Infrastruktur kann auch von externen Forscher:innen für Projekte und Kooperationen genutzt werden. Die vielfältigen Einrichtungen an der MedUni Wien garantieren dabei die Einhaltung der Richtlinien der Good Scientific Practice und der Ethikkommission. Natürlich steht auch die umfangreiche Universitätsbibliothek mit ihrem schier unendlichen medizinischen Wissen allen Studierenden, Mitarbeiter:innen und Forscher:innen der MedUni Wien zur Verfügung.
Core Facilities
Mit der Errichtung von vier „Core Facilities“ sind kostenintensive und hochspezialisierte Technologien für alle Forscher:innen der MedUni Wien zugänglich.
Die Core Facilities für Genomics, Proteomics, Flow Cytometry und Imaging an der Medizinischen Universität Wien bieten Wissenschaftler:innen einen einfachen Zugang zu State-of-the-Art High-End Geräten und zu Cutting-Edge-Technologien, die es ermöglichen, wissenschaftliche Fragestellungen von hoher Komplexität zu bearbeiten. Die Core Facilities werden von exzellent ausgebildeten Expert:innen betrieben, die Forscher:innen mit ihrer Expertise bei der Planung und Durchführung der Experimente beratend zur Seite stehen, um eine optimale Nutzung der vorhandenen Ressourcen zu gewährleisten. Weiters sehen es die Core Facilities als ihre Aufgabe, an der Entwicklung und Etablierung neuer Techniken und Methoden zu arbeiten, um auch die zukünftigen Erwartungen und Ansprüche der Wissenschafter:innen effizient und mit hohen Qualitätsstandards erfüllen zu können.
Ultra-High-Speed Sortierungen & High-End Analysen von biologischem Material: Die Durchflusszytometrie ist ein essentielles und weitverbreitetes Verfahren für die Untersuchung biologischen Materials. Um diese Technologie in vollem Umfang zu nutzen, bedarf es reichhaltiger Erfahrungen und Fachkenntnisse. Zu diesem Zweck zentralisiert die Core Facility Flow Cytometry technische Gerätschaft mit erfahrenem Personal und bietet Ultra-High-Speed Sortierungen und High-End Analysen und Flow Imaging an.
Microarrays & Next Generation Sequencing: Die Core Facility Genomics ist eine Serviceeinrichtung zur Charakterisierung von genetischen Ursachen weit verbreiteter Erkrankungen mittels Hochdurchsatz-Analysen. Die Core Facility Genomics bietet Expressions- sowie DNA-Variationsanalysen unter anderem basierend auf der Affymetrix GeneChip Microarray Technologie und der Illumina HiSeq 4000 Sequenzierplattform, letzteres in enger Zusammenarbeit mit der Biomedical Sequencing Facility. Das Serviceangebot kann auch Projektplanung, labortechnische Laborumsetzung sowie Datenanalyse und Interpretation umfassen.
Laser Scan-, Fluoreszenz-, & Durchlicht- Hellfeldmikroskopie: Die Core Facility Imaging ist mit zwei Laser Scan Mikroskopen der Firma Zeiss, einem Slidescanner (TissueGnostics), einem Live-Cell-Mikroskop und mehreren Fluoreszenz- und Durchlichtmikroskopen ausgestattet. Im Bereich Imaging werden eine Vielzahl verschiedenster Techniken angeboten, um erfolgreich komplexe Probleme in vitro, in situ und in vivo zu lösen. Die Core Facility Imaging stellt dafür eine technisch hochmoderne Ausstattung für unterschiedliche Mikroskopiertechniken zur Verfügung. Neben dem Bereich der Mikroskopie befindet sich in der Core Facility Imaging auch eine kleine Einheit mit zwei Rotationsmikrotomen und einem Kryomikrotom. Hier können mitgebrachte Präparate geschnitten werden. Zur Durchführung von Live-Cell-Experimenten bietet die Facility ein Zellkulturlabor.
Instrumentelle Analyse von Proteinen und Peptiden: Die Proteomics Core Facility berät und unterstützt Forscher:innen an der Medizinischen Universität Wien bei der Planung und Durchführung von Experimenten, bei denen eine Proteinanalytik notwendig ist. Massenspektrometrie ist die Schlüsseltechnologie, die die Proteomics Core Facility anwendet, um Proteine aus komplexen Proben zu identifizieren und zu charakterisieren. Sowohl qualitative als auch quantitative Methoden werden verwendet, optimiert und neu entwickelt, damit optimale Ergebnisse erzielt werden können. Da das Messergebnis auch wesentlich von der Datenbanksuche abhängt, verwendet die Proteomics Core Facility Software der neuesten Generation.
Zentrum für Medizinische Physik und Biomedizinische Technik
Forschungsprojekte werden vom Zentrum für Medizinische Physik und Biomedizinische Technik mit technischem Support, der Prototypen-Entwicklung und regulatorischer Beratung für Medizinprodukte unterstützt. Das Zentrum für Medizinische Physik und Biomedizinische Technik verfügt über eine Reihe von technischen Einrichtungen und technischen Fachleuten für Unterstützung und Partnerschaft in der multidisziplinären wissenschaftliche Zusammenarbeit an der Universität:
- Mechanische Werkstätte
- Kunststofftechnik
- Prototypen-Herstellung
- Software-Entwicklung
- Regulatorische Beratung für Medizinprodukte
Darüber hinaus bietet das Zentrum eine Reihe von Dienstleistungen, die auch universitätsfremden Einrichtungen zur Verfügung stehen: Zur Unterstützung bei Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten mit technischer Expertise und Infrastruktur sowie bei der Realisierung von Prototypen. Am Zentrum stehen umfassende Technologien, die von der Hard- und Softwareentwicklung über CAD/CAM-unterstützte mechanische Fertigung bis hin zum 3D-Ausdruck von technischen oder anatomischen Objekten. Diese können zur Herstellung von Prototypen und Modellen im Rahmen von Forschungsprojekten, Patent-Anmeldungen und externen Aufträgen genutzt werden.
Biobank der MedUni Wien
Die Biobank der MedUni Wien besteht aus drei kooperierenden Bereichen und ist für die Lagerung und spezifische Aufbereitung von Biomaterial zuständig. Die Biobank versteht sich als Schnittstelle zwischen Grundlagen- und klinischer Forschung mit dem Ziel, die Erforschung neuer diagnostischer, prognostischer und prädiktiver Biomarker, Risikomarker und Therapiestrategien zu ermöglichen, sowie das Verständnis von Krankheitsätiologie und Pathogenese zu vertiefen.
Als Serviceeinrichtung der Medizinischen Universität Wien sieht sie sich den Grundsätzen der „Good Scientific Practice“ und der akademischen Forschung verpflichtet. Im Bewusstsein, dass Exzellenz in der klinischen Forschung nur bei entsprechenden ethischen Standards verwirklicht werden kann, ist die Information bzw. Zustimmung der Probanden Voraussetzung für den Einschluss in ein Projekt der Biobank der MedUni Wien. Zusätzlich bedeutet dies auch einen verantwortungsvollen Umgang mit dem zur Verfügung gestellten biologischen Material und die Wahrung der Privatsphäre der beteiligten Probanden.
Die drei Institute der Biobank
Das KILM (Klinisches Institut für Labormedizin) ist ISO 9001:2008 zertifiziert und lagert Proben (Blut, Blutderivate - Serum, Plasma, PBMCs; Harn und andere Körperflüssigkeiten). Forscher:innen finden Beratung und Planung von Biobank-Projekten sowie Unterstützung bei geplanten Laboranalysen aller Art.
Die MedUni Wien Biobank KIP (Klinisches Institut für Pathologie) bietet ein zentrales Biobanking von Gewebe und viablen Zellen (Cryomaterial, FFPE, Daten). Im Rahmen von Kooperationsprojekten können prospektiv qualitätsdefinierte Sammlungen aufgebaut werden, welche von internen und externen Anwender:innen genutzt werden können. Die jeweiligen Rahmenbedingungen hängen maßgeblich von der Projektart und -größe ab.
Am KIN (Klinisches Institut für Neurologie) erhalten ForscherInnen Zugang zu Gewebsproben, Blut- und Liquorproben von PatientInnen mit neurologischen und psychiatrischen Erkrankungen für akademische medizinische Forschung. ForscherInnen können hier auch prospektive Sammlungen neurologischer Bio-Samples (Gewebe, Blut, Liquor) anlegen.