Der katheterinterventionelle Verschluss eines Ductus arteriosus ist heute internationaler Standard und mit niedrigem Risiko ab dem Säuglingsalter durchführbar. Die neueren Implantate erlauben sogar eine Behandlung von Frühgeborenen ab ca. 2 kg Körpergewicht.
Die Intervention beginnt mit der Darstellung des Ductus durch eine Kontrastmittelinjektion. Es werden verschiedene Typen des Ductus unterschieden.
Verschiedene Ductusmorphologien, die die Auswahl des Implantats beeinflussen:
A Tubulärer kleiner Ductus ohne Ampulle (Implantat nicht vollständig im Ductus zu platzieren)
B Tubulärer Ductus mit Ampulle (gut geeignet für die Implantation von Coils)
C Konischer Ductus, mit Ductusampulle und pulmonalseitiger Enge (ebenfalls gut geeignet für Coilverschlüsse aber auch für Okkluder)
D Großer konischer Ductus (meist multiple Coils oder ein Okkluder notwendig),
E „window-artiger“ Ductus (ungeeignet für Coils da hohes Embolisationsrisiko)
(Quelle: Pädiatrische Praxis, 2007, MICHEL-BEHNKE, I. Der interventionelle Verschluss des Ductus arteriosus. Indikation, Technik und Innovationen eines Standardverfahrens)
Nach der Darstellung wird der Ductus exakt vermessen und das passende Implantat ausgewählt. Hierfür stehen verschiedene Verschluss-Systeme wie Spiralen (Coils) oder Okkluder zur Verfügung.
Coilverschlusssysteme
A Cook-Spirale (Coil) mit Dacronfäden armiert,
B Ductokklud-Spirale, Coil (PFM),
C Amplatzer Ductus Okkluder (ADO I), ein Nitinolgeflecht mit Retentionsscheibe und Stempel für den transvenösen Verschluss großer Ductus
D Amplatzer Ductus Okkluder (ADO II) mit 2 Retentionsscheiben,
E Amplatzer Duc
(Quelle: Pädiatrische Praxis, 2007, MICHEL-BEHNKE, I. Der interventionelle Verschluss des Ductus arteriosus. Indikation, Technik und Innovationen eines Standardverfahrens)
Je nach Auswahl des Implantats wird dieses von der Aorta oder der Pulmonalarterie aus eingebracht. Die Implantate sind während der Platzierung an einem Haltekabel befestigt und können falls notwendig in ihrer Lage korrigiert werden. Erst ganz zum Schluss wird der Haltemechanismus abgeschraubt und das Implantat verbleibt an Ort und Stelle. Schließlich wird durch eine neuerliche Kontrastmittelinjektion der ordnungsgemäße Sitz bestätigt.
Ductusverschluss mittels Coil und Okkluder, Angiographien im seitlichen Strahlengang:
A Tubulärer Ductus ohne große Ductusampulle
B Komplettverschluss durch Implantation eines Coils.
C Großer konischer Ductus ,
D Komplettverschluss nach Implantation eines Amplatzer Ductus Okkluders.
(Quelle: Pädiatrische Praxis, 2007, MICHEL-BEHNKE, I. Der interventionelle Verschluss des Ductus arteriosus. Indikation, Technik und Innovationen eines Standardverfahrens)