An der MedUni Wien werden Analysen zur Lebensmittel- und Wasserhygiene sowie zur medizinisch-technischen Hygiene durchgeführt.
Das Institut für Hygiene und Angewandte Immunologie bietet neben den Schwerpunkten der Wissenschaft und Lehre an der Medizinischen Universität Wien auch ein breites Spektrum an Analytik in den Bereichen der Wasserhygiene, Lebensmittelhygiene und Medizinisch-technischen Hygiene. Die Erkenntnisse aus der Praxis werden in der Lehre und Forschung für die universitäre Ausbildung der MedizinerInnen und Studierenden der Naturwissenschaften eingesetzt.
Wasserhygiene
Die Abteilung für Wasserhygiene beschäftigt sich mit der Qualität von Trinkwasser und Trinkwasser-Ressourcen, Wasser in Krankenanstalten und für medizinische Anwendungen, Badewasser und Oberflächengewässer sowie Abwasser im Bezug auf die menschliche Gesundheit. Die Prävention Wasser-assoziierter Erkrankungen kann nur erfolgreich sein, wenn die Systeme ganzheitlich und auch unter ökologischen Gesichtspunkten betrachtet werden. Die gewonnenen Erkenntnisse gelangen in wissenschaftlichen Publikationen, aber auch in nationalen und internationalen Standards, Richtlinien und Normen zur Umsetzung, sodass der gesellschaftlichen Verantwortung sowohl in wissenschaftlicher als auch in gesundheitsbezogener Hinsicht Rechnung getragen wird.
Die Expertise der Abteilung umfasst die Inspektion, Untersuchung, Begutachtung und Beratung in wasserhygienischen Fragestellungen. Die akkreditierte Prüf- und Inspektionsstelle ist zur Untersuchung und Begutachtung von Trink- und Mineralwasser gemäß §73 LMSVG befugt und beschäftigt Sachverständige für die Hygiene gemäß Bäderhygienegesetz. Als erstes an der MUW akkreditiertes Labor werden mit der chemischen, mikrobiologischen und aufbereitungstechnischen Expertise wasserhygienische Gutachten und fachliche Unterstützung vor allem für Krankenanstalten, Wasserversorger und Fachfirmen geboten. Weiters wird einer von weltweit vier Typprüfständen für UV-Desinfektionsanlagen betrieben. Ein besonderes Anliegen ist außerdem die Weitergabe des erworbenen Wissens an die Gesellschaft im Rahmen von Vorträgen, Fortbildungsveranstaltungen, Normenerstellungen und Beratung.
Die Forschungsschwerpunkte der Abteilung umfassen die Bereiche Wasserdesinfektion und -aufbereitung, Desinfektionsnebenprodukte, Grundwassermikrobiologie und mikrobielle Belastung von Wasserressourcen, Ökologie gesundheitsrelevanter Mikroorganismen (Krankheitserreger und Fäkalindikatorbakterien in der Umwelt und in technischen Systemen) sowie Ökologie von Mikroorganismen in Trinkwasser und Grundwasser.
Medizinisch-technische Hygiene
Die medizinisch-technische Hygiene versteht sich als Teilgebiet der Krankenhaushygiene und setzt sich mit der Verhütung nosokomialer (d.h. im Krankenhaus erworbener) Infektionen durch diverse Maßnahmen zur Unterbrechung von Infektionsketten auseinander. Die Arbeitsgruppe „Medizinisch-technische Hygiene“ beschäftigt sich daher neben der Durchführung der vom Gesetzgeber vorgeschriebenen Untersuchungen und Überprüfungen in Einrichtungen des Gesundheitswesens (Krankenhauswäschereien, Anstalts- und Stationsküchen, Lüftungsanlagen etc.) vor allem mit der Überprüfung von Desinfektionsmitteln, mit der hygienischen Überwachung und Begutachtung von Reinigungs- und Desinfektionsgeräten und -verfahren und anderen hygienerelevanten Fragestellungen. Die Gutachten und Prüfberichte werden nach nationalen, europäischen und internationalen Standards und Normen erarbeitet.
Zum Leistungsspektrum gehören:
- Desinfektionsmittelprüfungen nach den Standardmethoden der Deutschen Gesellschaft für Hygiene und Mikrobiologie sowie Europanormen (EN)
- Überprüfung von chemischen, chemothermischen und thermischen Reinigungs- und Desinfektionsgeräten
- Hygieneuntersuchungen uvm.