Auch heute noch, mehr als 50 Jahre nach seinem Tod, ist Hans Moser im ganzen deutschsprachigen Raum der Inbegriff des grantelnten, jedoch stets gemütlichen, liebenswürdigen Wieners. Er zählt zu den wenigen, die mit Recht den vom Publikum verliehenen Titel „Volksschauspieler“ für sich in Anspruch nehmen dürfen.
Egal ob als Diener, Dienstmann oder als Fiaker in seinen über 140 Filmen, in denen er mitgewirkt hat, ist er für sein Publikum unsterblich geblieben. Aber auch auf den „Brettern, die die Welt bedeuten“ hat Hans Moser Unvergessliches hinterlassen. Nachdem er zu Beginn seiner Karriere in vielen Provinzbühnen der damaligen K&K Monarchie gewirkt hat, spielte er später u.a. im „Wiener Burgtheater“, im „Theater in der Josefstadt“, im „Theater an der Wien“ und auch bei den „Salzburger Festspielen“ sowie in den „Münchner Kammerspielen“.
Hans Moser wurde am 6.8.1880 mit bürgerlichen Namen Johann Julier in Wien geboren. Nach dem Besuch der Pflichtschule und einer Handelsschule arbeitete er kurz als Buchhalter, bevor er um die Jahrhundertwende seine Schauspielkarriere unter seinem Künstlernamen „Hans Moser“ begann.
Einen Tag vor seinem 31. Geburtstag, am 5.8.1911, heiratete er Blanca Hirschler, die 2 Jahre später die gemeinsame Tochter, Magarete, auf die Welt brachte.
Hans Moser wirkte nicht nur im deutschsprachigen Raum, mit dem damaligen Direktor des „Theater in der Josefstadt“, Max Reinhardt, absolvierte er 1927 eine Amerika-Tournee.
Seine ersten großen Filmerfolge hatte Hans Moser in den dreißiger und zu Beginn der vierziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts. Unter der Regie bedeutender Namen (u.a. Willi Forst,Carl Boese, Fritz Eckhardt) und mit ebenfalls unvergesslichen Schauspiel-KollegInnen (u.a.Heinz Rühmann, Theo Lingen, Paul und Attila Hörbiger, Paula Wessely) entstanden Meisterwerke wie „Leise flehen meine Lieder“, „Maskerade“, „Burgtheater“, „Anton der Letzte“ und „Wiener Blut“.
Im Jahr 1932 kauften Hans und Blanca Moser eine Villa in der Wiener Auhofstraße (Nr. 76), die bis heute als „Moser-Villa“ bekannt ist. Da seine Frau Blanca Jüdin war, musste sie 1939 trotz mehrerer Bittgesuche an höchsten Stellen ihres damals bereits überaus beliebten Gatten die Heimat verlassen und kehrte erst nach dem zweiten Weltkrieg nach Wien zurück. Die gemeinsame Tochter emigrierte, nachdem sie im Jahr 1935 geheiratet hatte, nach Paris und später nach Argentinien. Ein Grund, dass Hans Moser im Juli 1948 selbst nach Südamerika reiste und ein Gastspiel am deutschsprachigen Theater in Buenos Aires gab.
Viele der bedeutenden Filme von Hans Moser sind in den 50er Jahren gedreht worden: u.a. „Hallo Dienstmann“ (1952), „Kaiserwalzer“ (1954), „Die Deutschmeister“ (1955), „Opernball“ (1956), „Ober, zahlen!“ (1957), „Hallo Taxi“ (1958) und der Klassiker „Herrn Josefs letzte Liebe“ (1959). Diese Filme entstanden u.a. unter der Regie von Ernst Marischka undFranz Antel, seinen letzten Film „Kaiser Josef und die Bahnwärterstochter“ im Jahr 1963 inszeniert Axel Corti. Film-Partner auf der Leinwand waren Schauspiel-Größen wie die junge Romy Schneider,Josef Meinrad, Fritz Muliar und natürlich mehrmals Paul Hörbiger.