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Michael Mildner erhält "Sparkling Science"-Grant zur wissenschaftlichen Nachwuchsförderung

Projekt „Flower Power“ bindet Kinder und Jugendliche in Forschungen zur Narbenbildung der Haut ein
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(Wien, 07-10-2024) Michael Mildner von der Universitätsklinik für Dermatologie der MedUni Wien erhält vom Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung einen Grant aus der „Sparkling Science“-Förderschiene zur wissenschaftlichen Nachwuchsförderung. Das Projekt „Flower Power“ bindet Schüler:innen in Studien zur Erforschung der Rolle von Schwann Zellen bei der Narbenbildung ein. Dabei setzen die Forscher:innen auf das Sammeln von Pflanzen und Erstellen von Pflanzenextrakten durch die Kinder und Jugendlichen.

In einem gemeinsames Forschungsprojekt mit Schüler:innen der Volksschule Campus Gertrude Fröhlich-Sandner, Wien, der Mittelschule Staudingergasse, Wien und der Privat HTL für Lebensmitteltechnologie, Hollabrunn, arbeitet das MedUni Team an der Verbesserung der Narbenbildung.

Weiters sind Tamara Weiss von der Universitätsklinik für Plastische, Rekonstruktive und Ästhetische Chirurgie sowie Martin Direder von der Universitätsklinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, beide MedUni Wien, und Open Science – Lebenswissenschaften im Dialog, Wien, maßgeblich an dem Projekt beteiligt. Ein zentraler Punkt des Programms „Sparkling Science“ des Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Forschung ist die intensive Zusammenarbeit von Wissenschafter:innen und Schüler:innen an aktuellen Forschungsprojekten. Dadurch soll in einem professionellen Umfeld die Begeisterung der Jugendlichen für die Forschung frühzeitig geweckt werden.

Zum Projekt
Die Haut ist eines der größten und vielseitigsten Organe des menschlichen Körpers und übernimmt zahlreiche lebenswichtige Funktionen – vom Stoffwechsel über die Immunabwehr bis zum Schutz vor äußeren Einflüssen. Sie ist aber auch das größte Sinnesorgan des menschlichen Körpers und ermöglicht die Wahrnehmung von Umweltreizen. Wird die Haut verwundet, beginnt sofort ein Heilungsprozess, in dem auch so genannte Schwann-Zellen, spezielle Zellen des Nervensystems, eine wichtige Rolle spielen. Diese spezialisierten Zellen, die eine Schutzhülle um Nervenfasern bilden, wandern in die Wunde ein und fördern den Wundverschluss und Wiederaufbau der geschädigten Haut. Kürzlich konnte das Team rund um Michael Mildner zeigen, dass Schwann-Zellen wesentlich an einer gestörten Narbenbildung beteiligt sind. Aufgrund von eingeschränkten Behandlungsmöglichkeiten stellt die Therapie von Narben nach wie vor eine große Herausforderung dar.

Zur experimentellen Untersuchung von Narben gibt es bis dato nur mäßig geeignete Modelle. Daher ist das Entwickeln eines dreidimensionalen Narbenmodells in der Petrischale, welches auch Schwann Zellen beinhaltet, zunächst das erste große Ziel dieser Studie. Des Weiteren wird Michael Mildner mit seinem Forschungsteam Schwann-Zellen aus gesunden und kranken Geweben isolieren und kultivieren, um deren Beteiligung bei fehlgeleiteter Narbenbildung genauer zu untersuchen. Auch die Wirkung unterschiedlichster Stoffe sowie Pflanzenextrakte sollen sowohl im Narbenmodell als auch auf Schwann-Zellen in Kultur getestet werden.

Zusammenarbeit mit Schüler:innen, Pflanzen-Expert:innen und -Interessierten
Im Projekt Flower Power arbeiten Michael Mildner und sein Team drei Jahre lang eng mit verschiedenen Citizen Scientists zusammen. Nach einer theoretischen Einführung ins Thema gibt es Pflanzen- und Labor-Workshops für die jungen Leute, und sie erhalten Einblicke in die Forschungstätigkeit an der MedUni Wien. Danach sollen die Schüler:innen Pflanzen sammeln und ihre Familie und ihr Umfeld befragen, um noch mehr Wissen in das Projekt einfließen zu lassen. Die Schüler:innen der HTL besitzen bereits wertvolle Expertise im Labor und werden Pflanzenextrakte zubereiten, die dann im Labor zur Anwendung kommen.

Link zu Sparkling Science