
(Wien, 12.-03-2020) Mit einer Gedenkstunde am Mahnmal gegen Vergessen gedachte die MedUni Wien gemeinsam mit Mitgliedern der Israelitischen Kultusgemeine den im Nationalsozialismus vertriebenen oder ermordeten UniversitätslehrerInnen und Studierenden der damaligen Medizinischen Fakultät der Universität Wien.
Mit dieser in Stein gehauenen und in Metall gegossenen Erinnerungsarbeit der in Tel Aviv geborenen und in Wien lebenden Künstlerin Dvora Barzilai gedenkt die Medizinische Universität Wien all der vertriebenen oder ermordeten Universitätslehrerinnen und -lehrer, all der emigrierten oder umgekommenen Studierenden der damaligen Medizinischen Fakultät der Universität Wien.
Das “Mahnmal gegen das Vergessen“ wurde am 13. März 2008 gemeinsam vom damaligen Oberrabbiner Chaim Eisenberg, Kardinal Christoph Schönborn, Bundesminister Johannes Hahn und dem damaligen Rektor Wolfgang Schütz enthüllt.
Die Skulptur zeigt ein Buch, aus dem Seiten fallen – symbolisch für den Verlust durch die Vertreibung des Lehrkörpers der Medizinischen Fakultät Wien im Jahr 1938 - beginnend mit 11.03.1938 musste fast zwei Drittel der Wiener Ärztinnen und Ärzte - 3200 von 4900 - und mehr als die Hälfte (54 Prozent) der Professoren und Dozenten der Medizin-Fakultät aus "rassischen" oder politischen Gründen ihren Beruf verlassen oder aus der Universität ausscheiden und wurden dann vertrieben oder später ermordet.
Inschrift: Wer eine Seele verliert, verliert die ganze Welt. Wer eine Seele rettet, rettet die ganze Welt
Maimonides Mischne Tora Sanhedrin 12,3